Dienstag, 28. Oktober 2008
Brauchen wir in Deutschland ein Format wie "The Daily Show" in den USA?
Zehn Emmys gewonnen und das ist noch nicht genug. Die Amerikaner lieben ihren Jon Stewart, der in seiner Show die aktuellen Nachrichten karikariert und mit viel bissigem Humor die Regierung der USA kritisiert und aufs Korn nimmt.

Jon Stewart wurde von vielen Seiten für sein Format harsch angegriffen. Es wäre eine Sendung für Leute, die denken, dass sie das aktuelle politische Geschehen aus "The Daily Show" erfahren und dass alles stimmt, was in dieser Politsatire dargestellt wird. Zurecht dementierte Stewart diese Anschuldigungen. Er betonte, dass die Leute die Anspielungen und Pointen garnicht verstehen könnten, wenn sie nicht über die aktuellen Nachrichten bescheid wissen.

Meiner Meinung nach ist "The Daily Show" ein Format innerhalb des Mediums Fernsehen, das uns in Deutschland fehlt. Vorallem in Zeiten der politischen Instabilität z.B. in Bayern und der partiellen Unzufriedenheit mit der Regierung könnte eine solche Show als Ventil für das dienen, was viele denken, aber keine aussprechen will.

Kurt Tucholsky antwortete bereits auf die Frage "Was darf die Satire?" mit "Alles". Und genau das ist, worauf es ankommt. In den USA ist diese Form der Satire ein Teil des täglichen Programms im Fernsehen. In der deutschen Medienlandschaft finden sich oft Kommentare, Glossen oder Artikel, die sich "sehr kritisch" mit politischen Themen auseinandersetzen. Doch nichts bringt den Unmut der Menschen stärker zum Ausdruck als eine Satire, die sich nicht nur an einen Teil der Bevölkerung, sondern an das Kollektiv richtet.

Das scheint aber alles nicht von Belang zu sein, denn das geprägte Bild vom prüden Deutschen, der sich nicht traut seinen Unmut preiszugeben und dem bei der politischen Satire und schwarzem Humor das Lachen im Halse steckenbleibt steckt immernoch in den Köpfen der meisten Menschen.

Dabei ist es gerade jetzt an der Zeit umzudenken. In Zeiten wie diesen, in Zeiten der Finanzkrise, des hohen Ölpreises, etc. ist es doch am wichtigsten, dass man eines nicht verliert. Das Lachen. Und zum Lachen gehört auch der Humor, der eben auch die Satire beinhaltet. Dabei ist es natürlich wichtig, nicht in die Geschmacklosigkeit abzurutschen. Ironie, Sarkasmus und Zynismus dürfen nicht bis ans Ende ausgereizt werden.

Aber wie gesagt, das scheint alles (Zukunfts-)Musik zu sein. Bis dahin begnüge ich mich mit "The Daily Show", denn in dem Einheitsbrei, den manche Sender zeigen, ist diese Sendung ein Lichtblick. Manchmal ein anspruchsvoller, manchmal aber auch nur ein unterhaltsamer.

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In eigener Sache
Moin nochmal,

meine Artikel und Blog-Einträge gibt es jetzt auch zum downloaden. Wenn ich die Zeit dazu finde, werde ich auch längere Artikel noch in die Dateien-Section stellen, wenn möglich auch bebildert.

Weitere Glossen zu den Themen "The Daily Show" und auch zu Christian Ulmen folgen bald, genauso wie ein aktueller Kommentar zur weltweiten Finanzkrise.

Bis dahin viel Spaß mit den bisherigen Einträgen...und immer schön kommentieren :)

hanspeger

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Der Fortschritt und die Zeit(ung)
Es war Montag morgen. Schnell zum Bäcker, Brötchen und Kaffee geholt, danach an die Tankstelle meines Vertrauens gefahren.

Wie so oft, wenn es mir die Zeit erlaubt, gehe ich morgens eine Tageszeitung kaufen. Immerhin ist es ja wichtig, sich über das tägliche Weltgeschehen mit einer frisch gedruckten Zeitung zu informieren - oder nicht? Die Kassierin der Tankstelle sah mich etwas ungläubig an: "Sie kaufen sich noch immer eine gedruckte Zeitung? Also sowas kommt mir so gut wie garnicht mehr ins Haus." Nach einer kurzen Unterhaltung verließ ich die Tankstelle und war um einen Gedanken reicher...

Wieder daheim informierte ich mich im Internet über sogenannte E-Paper, mit denen man eine Zeitung abonnieren und bequem an seinem PC lesen kann. Ich lese ja oft Nachrichten im Internet, aber eigentlich nur, weil ich mir in meiner gedruckten Zeitung nicht alles durchlesen konnte oder weil ich Informationen aus mehreren Quellen bekommen will. Die Ausweitung von Information auf neue Medien und Formate, wie den PC, macht natürlich Sinn, aber für mich, nennt mich altmodisch, ist das irgendwie nichts, wenn man gemütlich seine Zeitung lesen will.

Zerknitterte Blätter, die sich nicht umblättern lassen, ein Format so groß wie ein kleiner Tisch von IKEA und ausgelaufene Druckerschwärze über zwei, drei Berichte verteilt, wo man sich denkt, dass man jetzt gerade das missglückte Exemplar erwischt hat...
Das gehört für mich einfach dazu.
Und was ist mit euch?

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Hier steh ich nun ich armer Thor, und bin nicht schlauer als zuvor...
Nunja liebe Leute, es gibt so einiges was mich beschäftigt, aber da ich eben erst die Werbung einer rein pflanzlichen Margarine im Fernsehen gesehen hab, hab ich erstmal dazu ein paar Wörter zu sagen.

In dieser doch sehr ansprechenden Werbung für "Becel" mit dem Erfolgskopf D.Bohlen wird geworben mit Phrasen wie "rein pflanzlich" "wenig Fett" etc. Was mich gestört hat sind zwei Wörter: "Ohne Cholesterin" steht auf der Verpackung. Super, denken sich die meisten. Kein Cholesterin, da kauf ich mir lieber Becel, als die billige (ebenfalls rein pflanzliche) Margarine aus dem Discounter...

Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich kenne ehrlich gesagt keine Pflanze, die auch nur einen Hauch von Cholesterin enthält. Ist es dann nicht selbstverständlich, dass in einer hundertprozentig fettarmen, vollkommen pflanzlichen Margarine, kein Cholesterin enthalten ist? Anscheinend nicht - zumindest für die, die diesen Werbespot erstellt haben. Anscheinend muss man dem ahnungslosen Konsumenten, der wohl als größter Nichtwisser eingeschätzt wird, beibringen, dass in dieser (und nur in DIESER) Margarine, kein Fünkchen Cholesterin drin ist. Denn ansonsten könnte er sich ja die günstigere aus dem Discounter holen, die mit Sicherheit nahezu dieselben Inhaltsstoffe besitzt. Man könnte ja auch damit werben, dass dieses Produkt kein Edelmetall enthält. Es wäre wohl genauso wahr, bliebe aber ohne Effekt.

Fernab von der Margarine, sowas ist Marketingstrategie, das ist uns allen bekannt. Man geht oft davon aus, dass der zukünftige Käufer nicht weiß, was er kauft - aber er kauft es. Werbung sollte flexibel, sollte anpassungsfähig sein. Auch im Hinblick auf die immer fortschrittlicher werdende Wissensgesellschaft. Doch bevor ich mich hier in politischem und gesellschaftlichem Geschwafel verirre und da ich hier keine Diskussion über die heutige Gesellschaft auslösen will, hör ich jetzt auf. Ich wollts nur mal loswerden. Ich ess sowieso lieber Butter...

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